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Earthly Things – Ghostly Matters

Maya Bringolf

Born in Schaffhausen / Switzerland.

I first attended the preliminary course at the Hochschule für Gestaltung in Zurich and then went on to study painting and printmaking at the Akademie der Bildenden Künste in Munich under Professor Gerhard Berger and Ben Willikens. I graduated in 2001 with a diploma.

Already during my studies, my painting developed into three-dimensional art and I have continued to pursue this direction in the field of sculpture/installation to this day.

After my return to Switzerland in 2005, I received the Swiss Federal Art Prize twice and was also honoured with other prizes and work grants. My works have been purchased by various collections and museums.

I have lived and worked in Zurich for 15 years.

Geboren in Schaffhausen / Schweiz.

Zunächst besuchte ich den Vorkurs an der Hochschule für Gestaltung in Zürich und absolvierte anschliessend ein Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Gerhard Berger und Ben Willikens. Ich schloss 2001 mit einem Diplom ab.

Bereits während meines Studiums hat sich meine Malerei ins Dreidimensionale entwickelt und ich habe die Richtung in den Bereich Skulptur/Installation bis heute weiterverfolgt.

Nach meiner Rückkehr in die Schweiz 2005 erhielt ich zweimal den Eidgenössischen Preis für Kunst und wurde zudem mit weiteren Preisen und Werkbeiträgen ausgezeichnet. Meine Werke wurden von verschiedenen Sammlungen und Museen angekauft.

Seit 15 Jahren lebe und arbeite ich in Zürich.

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Maya Bringolf, Kneader, 2023. Installation and detail views

Kneader, 2023

We are all familiar with monobloc chairs from public spaces or garden pubs. It is a global product; either frowned upon as ugly or glorified as a design icon, the chair is either hated or loved here. In southern countries, the chairs tend to symbolise western production and consumption. I am interested in this ambivalence and the fact that it is a cheap plastic product that circulates all over the world and is quickly thrown away again.

The sculptures consist of these white, melted monobloc chairs, gravel, sand, steel and coloured granules. The chairs collapse in a slow melting process in a ceramic kiln. The sticky mass is kneaded together with the other materials (hence the title ‘Kneader’). Finally, the steel tubes are drilled into it or the mass is wrapped around the tubes. Immediately afterwards, the whole thing solidifies in cold water.

The surfaces with the coloured marbling and the cut gravel are created when the solidified mass is cut open with a circular saw.

The transformation of the chairs into something new, something unknown, interrupts the circulation of mass-produced goods and something appears that remains simultaneously seductive and chippy and indefinable. They are bodies reminiscent of jacked-up mushrooms, which could have formed by chance from the sea.

Kneader, 2023

Monoblockstühle sind uns allen aus dem öffentlichen Raum oder aus Gartenkneipen bekannt. Es ist ein globales Produkt, entweder als hässlich verpönt oder als Design-Ikone verklärt, wird der Stuhl bei uns gehasst oder geliebt. In südlichen Ländern sind die Stühle eher Symbol für westliche Produktion und Konsum. Diese Ambivalenz interessiert mich und der Fakt, dass es ein billiges, auf der ganzen Welt zirkulierendes Plastikprodukt ist, das schnell wieder weggeworfen wird.

Die Skulpturen bestehen aus diesen weissen, geschmolzenen Monoblockstühlen, ergänzt mit Kies, Sand, Stahl und Farbgranulat. In einem langsamen Schmelzprozess in einem Keramikofen kollabieren die Stühle durch die Hitze. Die klebrige Masse wird mit den anderen Materialien zusammengeknetet (daher auch der Titel «Kneader», was soviel heisst wie «Kneter»). Zum Schluss werden Stahlrohre hineingebohrt oder die Masse wird um die Rohre herumgewickelt. Gleich danach erstarrt das Ganze in kaltem Wasser.

Die farbig, marmorierten Flächen mit dem Kies entstehen, wenn die erstarrte Masse mit einer Kreissäge aufgeschnitten wird.

Die Verwandlung der Stühle in etwas Neues, Unbekanntes unterbricht den Kreislauf der Massenware, und es entsteht etwas, was gleichzeitig verführerisch, schrundig und undefinierbar bleibt. Es sind Körper, die an aufgeblasene Pilze erinnern, die sich zufällig aus dem Meer gebildet haben könnten.